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Glaube im Alltag   

Liebe Pfarrangehörige,

vielleicht denken sie, das Bild von der Titelseite kommt mir aber bekannt vor? Ja, und da liegen sie völlig richtig: ich habe mich ganz bewusst noch einmal für dieses Motiv entschieden und auch in Auszügen lehne ich mich an das Vorwort des Vorjahres bewusst an:

Die Figur des Narren, des Till Eulenspiegels, gehört für mich persönlich unbedingt zur Fastnacht dazu. Hält er uns allen doch seinen Spiegel vor. „Er schaut dem Volk aufs Maul“ und hält mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg. Er legt oft die Finger in die Wunden der Gesellschaft. Für die Zuhörer und die Adressaten der Botschaft ist das mitunter nicht immer angenehm. Ja, es soll auch schon passiert sein, dass dem Ein oder der Anderen sprichwörtlich das Lachen im Halse stecken geblieben ist.

Viele können es kaum erwarten, viele sehnen sich nach einer unbeschwerten Zeit voller Spaß und Gaudi. Unbekümmert feiern in den Sälen und auf den Straßen. Fastnacht, Karneval oder Foasend ist die Zeit der Unbekümmertheit – Menschen die zusammen singen, tanzen, feiern, schunkeln – führen nichts Böses im Schilde.

Diese Zeit tut uns auch gut, können wir doch die Sorgen und Nöte für einen Moment hintenanstellen. In der Fastnacht wird es auch nach außen gut sichtbar, dass alle Menschen gleich sind, dass jeder und jede nach seinen Werten und Überzeugungen leben kann und darf.

Und dann die Nachrichten der letzten Zeit: Da trifft sich im geheimen eine Gruppierung Rechtsextremer in Anwesenheit von Fraktionsmitgliedern einer Bundestagspartei. Sie reden hinter verschlossenen Türen offen und offensichtlich ohne Hemmungen über einen Masterplan für massenhafte Abschiebungen - da kann man nur fassungslos die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Das verschlägt einem die Sprache!

Aber es darf nicht bei einem stillen Protest bleiben! Seit Wochen gehen Menschen auf die Straße „Gegen rechts!“ Immer mehr Menschen kommen zu friedlichen Demonstrationen zusammen und machen sich lautstark bemerkbar. So richte ich heute als überzeugter Christ einen Appell an Sie alle:

„Stehen wir gemeinsam auf GEGEN RECHTS – machen wir uns bemerkbar, erheben wir unsere Stimme und setzen ein Zeichen der Solidarität – des Zusammenstehens – des Friedens in diese Welt – es scheint wichtiger denn je!“

Am 27. Januar hat sich zum 79. Mal die Befreiung von Ausschwitz gejährt. Der zweite Weltkrieg endete Monate später und in der jahrzehntelangen Aufarbeitungszeit klangen immer wieder die beiden Worte: NIE WIEDER! – und diese Worte dürfen niemals verstummen!

 

JEDER; WIRKLICH JEDER MENSCH IST WERTVOLL…

JEDER; WIRKLICH JEDER MENSCH IST EINZIGARTIG…

 

JEDER, AUSNAHMSLOS JEDER MENSCH VERDIENT

EIN LEBEN IN LIEBE; WÜRDE UND FREIHEIT!“

Vielleicht verstört sie dieses Vorwort, vielleicht irritiert es sie?! Und das ist meinerseits so gewollt. Sagen wir die Worte nicht nur so vor uns hin, sondern trauen wir sie laut auszusprechen und uns zu solidarisieren. Wir tragen mit an der Verantwortung! „NIE WIEDER!“

Ihr / Euer Jörg Mang

Gemeindereferent